Das Hubgerüst ist das Herzstück für die Funktion eines Staplers. Es besteht aus dem Hubmast mit äußerem und innerem Mastprofil, Gabelträger und den Gabelzinken. Neben den Funktionen Heben und Senken der Last übernimmt das Hubgerüst oft auch die steuerbare Neigung des Hubmastes. Das Hubgerüst wird hydraulisch betrieben. Die Ketten laufen über eine mit dem Hubzylinder verbundene Rolle und bewirken so die vertikale Bewegung. Ein Hubgerüst besteht aus folgenden Grundteilen:

  • Hubmast
  • Hubzylinder
  • Hubketten mit Umlenkrollen
  • Gabelträger
  • Gabelzinken

Hubmast

Der Hubmast besteht aus einem Mastprofil und dem Hubzylinder. Das Mastprofil besteht aus einem feststehenden Außenmast (auch Standmast genannt) und einem oder mehreren teleskopartigen Innenmasten (auch Fahrmasten genannt). Die Anzahl und Länge der Masten bestimmen die maximale Hubhöhe. Der Hubmast kann als Einfach-, Zweifach- oder Dreifachmast ausgeführt sein.

Masttypen

Durch die Masten können unterschiedliche Maximal-Hubhöhen realisiert werden. Je nach gewünschter Arbeitshöhe können Stapler mit unterschiedlichen Hubmasten ausgestattet sein:

Einfach- Simplexmast

Ein Simplexmast besteht aus einem äußeren feststehenden Rahmen mit einem Hubschlitten, der fast bis zur Bauhöhe des Mastes angehoben werden kann, in der Regel etwa 1,80 m.

Zweifach- Duplexmast

Für größere Hubhöhen kann ein Stapler mit Duplexmast eingesetzt werden. Dieser Mast besitzt ein zusätzliches inneres Mastprofil, das die Hubhöhe des Staplers nahezu verdoppelt.

Dreifach- Triplexmast

Ein Triplexmast ist mit zwei ineinander liegenden inneren Mastprofilen ausgestattet und erreicht eine Hubhöhe, die nahezu der dreifachen Höhe des Außenmastes entspricht.

Freisicht- Hubgerüste

Eine weitere Bau-Variante bilden die Freisicht-Hubgerüste. Sie bieten dem Fahrer eine bessere Sicht nach vorne, selbst bei beladenden Gabelschlitten. Bauteile, wie Hydraulikzylinder, Hubketten und Schläuche werden dabei seitlich geführt.

Hubzylinder

Das Hubgerüst wird über eine Arbeitshydraulik betrieben. Die Ketten laufen über eine mit dem Hubzylinder verbundene Rolle und bewirken so die vertikale Bewegung, sodass der an der Kette befestigte Gabelträger sich hebt oder senkt.

Gabelträger

Der Gabelträger, manchmal auch Hubschlitten oder Gabelschlitten genannt, bildet zusammen mit den Gabelzinken das Lastaufnahmemittel eines Staplers. Beide werden als Einheit entlang des Hubrahmens bewegt. Der Gabelträger wird am Mast befestigt und trägt die Gabelzinken oder andere Anbaugeräte zum Güterhub. Er ist heute üblicherweise mit einem Lastschutzgitter ausgestattet, das verhindert, dass eine Last nach hinten von den Gabelzinken in Richtung Fahrer abrutscht.

Hubketten mit Rollen

Die Ketten werden zur zielgerichteten Übertragung von Bewegungen und Kräften am Stapler verwendet. Die Enden der Lastketten sind einerseits am Gabelschlitten befestigt und andererseits am Staplerrahmen. Für stufenlose Arbeitsabläufe und die vertikale Steuerung sind Trägerrollen unerlässlich. Durch Rollen gelingt es, den Gabelträger, der über die Trägerrollen läuft, samt Gabeln zu heben. Ähnliches gilt für die Mastrollen, die ein Heben und Senken der inneren Hubmastelemente ermöglichen. Eine regelmäßige Messung des Kettenverschleißes bietet Sicherheit und weniger ungeplante Ausfälle. Empfohlen wird es, die Kette nach etwa 10.000 Betriebsstunden auszuwechseln.

Gabelzinken

Die Gabelzinken müssen mit ihrer Tragfähigkeit und Länge zur jeweiligen Transportaufgabe passen. Die zulässige Tragfähigkeit kann zwischen 1 und mehreren Dutzend Tonnen weit variieren. Auch die Länge ist entscheidend. Sind die Gabelzinken zu kurz, kann die Last nicht sicher transportiert werden, da der Lastschwerpunkt zu weit vorne liegt. Gerade beim Bremsen entstehen erhöhte Kräfte, die zum Abstürzen der Ladung führen können. Auch mit zu langen Gabeln sollte nicht gearbeitet werden. So können sie bei beim Aufnehmen von Lasten durchstechen und hintere Ladeeinheiten miterfassen, die dadurch beschädigt oder umgestoßen werden könnten. Spezielle Anbaugeräte werden entweder mit den Gabelzinken aufgenommen, oder alternativ direkt am Gabelschlitten befestigt. Für manche Güter macht die Verwendung von Anti-Rutsch-Beschichtungen Sinn, die dann zusätzlich auf die Zinken aufgebracht werden.

Neigezylinder

Bei einem Gabelstapler mit Mastneigung ist das Hubgerüst am Fahrzeugrahmen montiert und mit einem hydraulischen Neigezylinder verbunden. Dieser ermöglicht es, das Hubgerüst in einem gewissen Bereich nach vorne oder hinten zu kippen, um den Schwerpunkt der aufgenommenen Last näher zum Schwerpunkt des Staplers zu verlagern. Durch das Neigen des Hubgerüsts wird auch das Aufnehmen und Absetzen von Lasten erleichtert. Bei der Aufnahme der Last und zum Absetzen wird der Hubmast um etwa 3° nach vorne geneigt. Um ein Abrutschen der Last zu verhindern, wird das Hubgerüst während der Fahrt um bis zu 10° nach hinten geneigt und so die Standsicherheit und die Fahrsicherheit erhöht.

Alternativ zur Mastneigung kann die Neigung auch mit dem Gabelträger erfolgen. Dann befinden sich die Neigezylinder am Gabelträger. Der Vorteil dieser Lösung ist die erhöhte Sicherheit bei hohen Hubhöhen. Diese Art der Neigung ist bei den meisten HUBTEX Staplern im Einsatz.